Ebola-Epidemie

 
Können Hunde das Virus übertragen?
 

Der Hund der spanischen Krankenschwester, die sich Anfang Oktober in Madrid infizierte, wurde von den Behörden vorsorglich eingeschläfert. War das nötig, können Hunde das Virus überhaupt tragen und weitergeben?

 

Bei der schwersten Ebola-Epidemie aller Zeiten sind aktuell schon mehr als 4000 Menschen dem Virus zum Opfer gefallen. In den betroffenen Gebieten in Westafrika mühen sich die Helfer bislang vergeblich, die Epidemie unter Kontrolle zu bringen. Welche Rollen spielen Tiere bei der Übertragung, speziell Hunde?

 

Die Herkunft von Ebola konnte bislang nicht zweifelsfrei bestimmt werden. Als wahrscheinlichster Hauptwirt gelten verschiedene Fledermausarten wie zum Beispiel der Nilflughund. Bestimmte Affenarten stehen ebenfalls im Verdacht, bei Ebola als Wirtstiere zu fungieren. Bei allen Primaten führt die Infektion zum schnellen Tod. Als langfristiges Reservoir kommen Menschenaffen deshalb nicht infrage.

 

Ob Hunde das Virus tatsächlich übertragen können, weiß man noch nicht genau. Bei früheren Ebola-Epidemien hatte man streuende Hunde im Verdacht, das Virus zu übertragen. Ein Forscherteam untersuchte daraufhin nach der Epidemie 2001/2002 in Gabun 258 Hunde und konnte bei ca. 25 Prozent der Hunde IgG-Antikörper gegen Ebola-Viren im Blut nachweisen. Die Viren selbst wurden bei keinem der Tiere gefunden. Es gab bei den Epidemien auch keine Berichte über Erkrankungen von Hunden. Der Nachweis von Antikörpern zeigt jedoch, dass das Immunsystem der Tiere Kontakt mit den Viren hatte. Dieser Kontakt führt nicht notwendigerweise zu einer Infektion. Es ist möglich, dass es bei einer „antigenen Stimulation“ des Immunsystems geblieben ist. Die Forscher wollten in ihrer Publikation aber nicht ausschließen, dass einige Tiere vielleicht doch infiziert waren. Sollten sie längere Zeit die Viren ausscheiden, kämen sie als Überträger infrage.

 

Wäre für den Hund der spanischen Krankenschwester kein anderes Vorgehen möglich gewesen als die Euthanasie? Doch, zeigt ein Fall in den USA: In Dallas kam ein Hund einer Ebola-Patientin lediglich in Quarantäne. Ärzte kontrollierten ihn regelmäßig, bis sie eine Infektion ausschließen konnten.

 
 

Quelle: Mars GmbH Petcare - PetProfi Service, News vom 28.10.2014

 
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